"Königskinder" ist der zweite Film
in der Auseinandersetzung mit dem Faschismus, die
Regisseur Frank Beyer in vielen seiner DEFA-Filme
führte. Es ist eine Geschichte zwischen den
Polen von Liebe, Freundschaft und Verrat. Mit seinem
Kameramann Günter Marczinkowsky setzte er sie
"in einer mitunter an Tarkowski gemahnenden
stilisierten Bildsprache um, die den Film noch heute
aus der DEFA-Produktion heraushebt" (Das große
Lexikon der DEFA-Spielfilme).
Hinzu kommen bemerkenswerte darstellerische Leistungen:
Annekathrin Bürger spielt eine menschlich reife
Magdalena, Ulrich Thein macht die innere Zerrissenheit
des Jürgen nachvollziehbar und Armin Mueller-Stahl
zeigt seinen Michael mit verhaltener, aber geballter
Energie. "In kaum einem anderen Film bilden
der schauspielerische Ausdruck Mueller-Stahls zusammen
mit anderen visuellen Elementen der Inszenierung
eine so durchgestaltete filmische Form", urteilt
die Kritikerin Renate Helker.
Magdalena (Annekathrin Bürger) und Michael
(Armin Mueller-Stahl), die "Königskinder",
die zusammen nicht kommen können, sind zwei
Arbeiterkinder aus Berlin. Sie haben sich ewige
Treue geschworen. Mit der Machtergreifung der Nazis
wird ihre Liebe auf eine lange, harte Probe gestellt.
Michael, der junge Maurer und Kommunist, der sich
den Faschisten nicht beugt, wird zu 15 Jahren Zuchthaus
verurteilt. Magdalena, die seine politischen Aktivitäten
immer ängstlich betrachtet hat, tritt nun an
seine Stelle. Als auch sie in Gefahr gerät,
rettet Jürgen (Ulrich Thein) sie, ein ehemaliger
Freund, der sich auf die Seite der SA geschlagen,
aber sein Gewissen nicht verloren hat. Als Michael
aus dem Lager in ein Strafbataillon gesteckt wird,
trifft er Jürgen wieder, der es zum Unteroffizier
gebracht hat.
Gemeinsam liegen sie in den Schützengräben
des Zweiten Weltkrieges, gemeinsam laufen sie zur
Roten Armee über. Eines Tages, so hofft Michael,
wird er Magdalena wiedersehen.
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