Heidelberger Romanze

Deutscher Spielfilm von 1951
Regie Paul Verhoeven
Drehbuch Willy Clever und Karl Peter Gillmann
Musik Werner Richard Heymann
Kamera Konstantin Irmen-Tschet
Darsteller Susanne Edwards - Liselotte Pulver
Hans-Joachim Prinz von Reiningen - O. W. Fischer
Fannerl Brückner (jung) - Gardy Granass
William Edwards (jung) - Gunnar Möller
William Edwards - Hans Leibelt
Gabriele Altendorf - Ruth Niehaus
Erwin Turner - Hans Reiser
Amalie Brückner - Margarete Haagen
Detektiv Schulze - Paul Verhoeven
Fannerl (alt) - Melanie Horeschowski
Thomas Altendorf - Joachim Brennecke
u. a.

In Heidelberg erblickt der amerikanische Student Erwin Turner durch den Sucher seiner Kamera die blonde Gabriele und sofort steht für ihn fest: die oder keine. Doch seine Angebetete verlangt klare Verhältnisse, und so telegrafiert Erwin seiner Verlobten in Chicago kurz und bündig: Löse Verlobung auf! Susanne, die verwöhnte Tochter des reichen Industriellen William Edwards, lässt sich das aber nicht bieten.

Weniger aus Liebe als darauf bedacht, was ihre Freundinnen über die geplatzte Verlobung meinen werden, fliegt Susanne verärgert nach Deutschland. Ihr Vater will sie unbedingt begleiten, denn er hat noch viele süße Erinnerungen an seine eigene Studentenzeit dort. Um sein viel gerühmtes Heidelberg genauer kennen zu lernen, will sich Susanne alles zeigen lassen. Als Stadtführer kommt der Medizinstudent Hans-Joachim von Reiningen ins Hotel. Lauthals verkündet er in der Halle, bestimmt wieder einer reichen schmuckbehangenen ältlichen Amerikanerin Heidelberg zeigen zu müssen, was nur angesichts eines zu erwartenden Dollarregens erträglich sei.

Susanne verzichtet sofort auf ihr Vorhaben, lernt Hans-Joachim aber dennoch auf der Straße kennen. Er hält sie für eine kleine Diebin aus armen Verhältnissen und sie lässt ihn gar zu gern in dem Glauben. Für beide ist es Liebe auf den ersten Blick. Während Vater Edwards in seinen Erinnerungen ins Jahr 1912 zurückgleitet und sich als junger Mann mit seiner reizenden Fannerl sieht, sucht in seinem Auftrag ein Detektivbüro nach der inzwischen 40 Jahre älteren ehemaligen Geliebten. Weil Susanne ihr Spiel mit Hans-Joachim und ihrer falschen Identität recht weit treibt, bringt sie beinahe Erwin und Gabriele, aber auch sich selbst um ihr Glück.

Mit Liselotte Pulver und O. W. Fischer holte Regisseur Paul Verhoeven für seine ebenso romantische wie heitere Liebesgeschichte zwei Darsteller vor die Kamera, die zu den beliebtesten Stars des deutschen Films der 50-er und 60-er Jahre gehören sollten. In ihm sahen vor allem die weiblichen Fans den Inbegriff des Gentleman oder Aristokraten. Ihr Markenzeichen war gute Laune gepaart mit einem herzerfrischenden Lachen. Regisseur und Schauspieler Paul Verhoeven (1901-1975), war vor allem als Theatermann von großer Bedeutung. Er war aber auch als Kinoregisseur einer der wenigen, die den Unterhaltungsfilm auch in Zeiten politischer Verzerrungen leicht, ansehbar und zuweilen richtig intelligent zu halten verstand, wie es die Zeitung "Die Welt" beschrieb. Filme wie "Das kleine Hofkonzert" (1945) oder "Vergiss die Liebe nicht" (1953) waren zwar kommerziell, aber von künstlerischer Qualität.
   

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